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Pflegemaßnahmen im naturnahen Garten

 

pflegeleicht ...

Naturgärten und naturnahe Gärten sind tatsächlich pflegeleicht - weil sie standortgerechte Pflanzen verwenden und keinen Golfrasen haben. Diese Pflanzen und Kräuterrasen kommen im wesentlichen ohne Bewässerung aus, und ohne (Kunst-)Dünger. Umgraben entfällt ohnehin, um die Bodenstruktur nicht zu zerstören.

Naturgarten1

... aber nicht pflegefrei

 

Kräuterwiese Blumenwiese

Kräuterrasen (oben links) müssen alle paar Wochen, nach Bedarf, gemäht werden - vielleicht manchmal nur teilweise.

Blumenwiesen und -böschungen müssen 2 bis 3 mal im Jahr gemäht werden. Ganz wichtig ist, dass das Schnittgut nicht liegenbleibt. Wird es nicht abgeräumt, geht die Artenvielfalt zurück, weil dominate Gräser sich aussamen und alles andere verdrängen.

Falllaub muss zwar von Gras und Rasen weggerecht werden, unter Gehölzen soll es unbedingt liegen bleiben! Es schützt den Boden vor Austrocknung, ist natürlicher Dünger durch die Verrottung der Blätter und beherbergt viele Kleintiere. Auch bestimmte Vogelarten wie Rotkehlchen, Braunellen und Nachtigall benötigen unbedingt eine ausreichende Falllaubschicht in ihrem Revier.

Stauden Herbstbild

Stauden und Gräser werden erst im frühen Frühjahr zurückgeschnitten.

Das komplette 'Aufräumen des Gartens' im Herbst mag zwar vordergründig 'ordentlich' wirken - ist aber der reine Blödsinn. Nicht nur, weil wir uns der schönen Herbst- und Winterbilder berauben - wir nehmen Insekten die Überwinterungsquartiere, Vögeln die Nahrung und den Pflanzen selbst den natürlichen Winterschutz.

kreativer Jäten

Aufpassen muss man beim Unkraut - ich benutze dieses Wort hier nicht unbedacht.
Wenngleich viele Beikräuter ohne weiteres belassen werden können - andere wie Quecken und Zaunwinden können ganze Pflanzungen ruinieren. Haben sie erst einmal Fuß gefasst, wird man sie kaum wieder los ...

Andere wie Löwenzahn, Klee und Baumschößlinge haben im Staudenbeet auch nichts zu suchen.

Kreatives Jäten

Einzelne Stauden sind sehr ausbreitungsfreudig. Das ist auch so gewünscht - es sorgt für die spannende Dynamik.
Aber zum Schutz konkurrenzschwächerer Nachbarn, und zum Erhalt des gewünschten Pflanzen-Bildes, ist es notwendig, selektiv die überzähligen Sämlinge zu entfernen. Und andere - die an völlig unvorhergesehenen Plätzen auftauchen, auch einfach mal zu lassen und zu beobachten, was passiert.

Einem Teich müssen kontinuierlich Nährstoffe entzogen werden, um das biologische Gleichgewicht zu erhalten.
In der Natur wird jedes kleine Binnengewässer relativ schnell verlanden. Im Garten versuchen wir, diesen Prozess zu unterbinden bzw. zu verlangsamen.

Einem Gartenteich wird deshalb regelmäßig ein Teil der Pflanzenmasse entfernt (und kompostiert). Normalerweise macht man den Rückschnitt im Herbst oder im frühen Frühjahr. Die hohlen Stängel dienten verschiedenen Insekten als Winterquartier - bitte unbedingt noch eine Zeitlang im Garten liegenlassen!
Auch sollte Nährstoffeintrag verhindert werden. Bei zuviel Herbstlaub hilft ein Teichnetz - oder aber regelmäßiges abfischen.

Flusskrebse können bei der Teichreinigung helfen, weil sie sich von toter Substanz ernähren, und Muscheln, weil sie das Wasser filtern.
Fische dagegen sind Gift für den Teich! Sie wühlen den Schlamm auf, und ihr Stoffwechsel führt zwangsläufug zu einem Nährstoff-Überschuss .... Bei einem Fisch- oder Koi-Teich sind Fliter und regelmäßiger Wasserwechsel unverzichtbar.

Teich

 

Schnittmaßnahmen im Garten

Für den 'moyna-Kalender 2020' habe ich das wichtigste zu den Schnittmaßnahmen im Garten zusammengestellt - nicht auf die bekannte 'Rezeptart', sondern so, dass man versteht, warum wie und wann was geschnitten werden sollte.
Klicken Sie drauf auf die einzelnen Themen!

Baum-Yoga

 

 

 

Gartenbewässerung

Mehr zum Umgang mit Wasser im Garten und zum 'richtigen Gießen'

 

 

 

 

 

Was in naturnahen Garten nichts zu suchen hat:

 

Sogenannten 'Düngetorf' habe ich schon früher nicht verwendet, als mir noch nicht so klar war, was Torfabbau für Hochmoore und für das Klima bedeutet. Denn Torf verbessert den Boden nicht, er verschlämmt und versauert ihn.

Boden verbessern - klar. Da, wo es nötig ist, im Nutzgarten, bei Rosen... Da braucht es keinen Kunstdünger, das geht hervorragend mit Kompost und selbstgemachter Terra Preta.

 

Chemie im Garten ist Tabu

 

... das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Wir wollen ja nicht diejenigen Freunde und Helfer, die wir mit viel Umsicht und Bedacht in unsere Gärten holen, gleich drauf wieder vergiften!

Ich habe in meiner gesamten Gärtner-Laufbahn - mehr als 40 Jahre - nicht ein einziges Mal auf Giftspritze und Kunstdünger zurückgegriffen.
Meine Meisenkästen sorgen dafür, dass Blattläuse und Buchsbaumzünsler keine Chance haben.
Der Teich mit seiner Population sorgt dafür, dass direkt am Teich die wenigsten Stechmücken sind. Je weiter vom Teich weg, desto mehr Mücken!

Die sogenannten 'unbedenklichen' Spritzmittel' verwende ich auch nicht. Es ist schlichtweg Etikettenschwindel: entweder sind sie nicht wirksam - oder eben doch giftig (und damit 'bedenklich').

Bei Schneckenkorn kann man unterscheiden:
Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat ist einigermaßen umweltverträglich, wenn es in kleinen Mengen ausgebracht wird.
Aber alle Mittel mit dem leider gängigen Wirkstoff Metaldehyd - das ist ein Nervengift.
Der handelsübliche Zusatz von Bitterstoffen in diesen Schneckenkörner verhindert wenigstens 'in der Regel' gefährliche Vergiftungen bei Kindern - Hunde hält er nicht ab. Für Hunde und Katzen ist er tödlich, genauso wie für Igel, Vögel und andere Tiere, die vergiftete Schnecken fressen. Es gibt kein Gegenmittel!

Zu Glyphosat: Der Verkauf gerade an Hobbygärtner in den letzten Jahren stark angestiegen. Zur Giftigkeit von Glyphosat für uns Menschen brauch ich, glaub ich, hier nichts weiter zu sagen.
Das Zeug gelangt in den Boden und in die Gewässer, wo Fische, Amphibien und andere Tiere in ihrer Fortpflanzung geschädigt werden und die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig beeinträchtigt wird.
Inzwischen hat sich Glyphosat in Böden und Grundwasser so sehr angereichert, dass der Stoff über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper gelangt. Bereits bei ca. 70% der Deutschen kann Glyphosat im Urin nachgewiesen werden, teilweise bis zu 20 mal mehr, als die von der EU zulässige Konzentration im Trinkwasser. Das Verbot kommt spät. Zu spät?

Neonicotinoide (enthalten in Schädlingsbekämpfungsmitteln z.B. gegen Blattläuse) sind schädlich für Bienen, Wildbienen und Hornissen. Selbst wenn diese Tiere keine tödliche Dosis aufnehmen, stören die nervenschädigenden Substanzen den Orientierungssinn der Bienen, sodass sie nicht mehr nach Hause in ihren Stock finden, ihre Sammelaktivität gestört wird oder der für die Futtersuche wichtige Informationsfluss an andere Bienen nicht mehr funktioniert. 
Ich habe in den letzten Jahren zunehmend völlig orientierungslose und in ihrer Motorik gestörte Hummeln beobachtet - wir können halt nur im eigenen Garten giftfrei arbeiten, auf manche Nachbarn und Landwirte haben wir wenig Einfluss ...