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Der Umgang mit Regenwasser

 

 

Wir sind es (noch) gewohnt, es als selbstverständlich zu betrachten, dass wir immer bestes Trinkwasser in beliebiger Menge zur Verfügung haben.

trockener Flusslauf


Auch wenn wir uns gleichzeitig an solche Bilder gewöhnen: Flüsse, die im Sommer so wenig Wasser führen, dass die Schifffahrt eingestellt werden muss.

Getreidefelder, die vertrocknen.

Und immer öfter gibt es Gießverbote.

vertrocknetes Getreidefeld

 

Regenwasser ist

  • kostenlos

  • kalkfrei

  • gut speicherbar.

 

Auch - oder gerade, wenn die Trockenzeiten ohne Regen immer länger werden, lohnt sich das Sammeln von Regenwasser. Denn wenn es einmal regnet, ist es oft nur ein heftiger, aber kurzer Starkregen. Den die ausgetrockneten Böden gar nicht aufnehmen können, der aber gut alle Tonnen und Zisternen auffüllen kann. Starkregen

 

Am einfachsten ist die Speicherung in Regenfässern und -tonnen.
Die gibt es in vielen Formen, Farben und Materialien. Es kann praktisch sein, mehrere Regentonnen an verschiedenen Hausecken aufzustellen, man kann aber auch einzelne Fässer nebeneinander stellen und miteinander verbinden.

Regenfass1 Die meisten Kunststoff-Tonnen müssen im Herbst ausgeleert werden, weil sie sonst bei Frost gesprengt werden.
Regenfass2

Holzfässer oder Fässer aus Holzlamellen können im Winter befüllt bleiben. Es gibt sie in vielen Größen. Hier ein kleines mit 200l, ich habe aber auch zwei 800-Liter-Fässer in Betrieb.

In allen Fällen muss darauf geachtet werden, dass überfließendes Regenwasser problemlos ablaufen kann.

Der Bau unterirdischer Zisternen ist dagegen schon ein 'Kraftakt' - auch finanzieller Natur. Und im Normalfall nur bei Neubauten vernünftig realisierbar.

Betonzisterne

Der Einbau von Beton-Zisternen oder großen Kunststofftanks erfordert massive Erdbewegungen und die Zufahrtsmöglichkeit für Bagger und ggf. Kranabladung.

Dafür hat man größere Wassermengen und kann eventuell das 'Grauwasser' auch im Haus verwenden.

Aber es bleibt immer auch Rechenexempel.
In der nördlichen Fränkischen Schweiz sind in den letzten - trockenen - Jahren immer noch etwas mehr als 500 mm Regen auf jeden Quadratmeter gefallen. Das ergibt schon bei einem kleinen Gartenhaus mit nur 10 qm Dachfläche immerhin 5 Kubikmeter.

Es stellt sich immer auch die Frage, ob das Wasser aus dem Überlauf der Zisterne in den Kanal geleitet werden soll oder ob es im Garten versickern darf - ökologisch sinnvoller - sofern unproblematisch möglich.

Flachtank-Zisterne
Zisternen Der Einbau solcher Flachtank-Zisternen ist dagegen auch im Nachhinein relativ unproblematisch möglich.

Fast noch wichtiger als die direkte Nutzung von Regenwasser ist seine indirekte 'Nutzung' - zum Schutz vor Hochwasser und zur Neubildung von Grundwasser.

Denn auf versiegelten Flächen versickert kein Wasser - Grundwasserneubildung ist also ausgeschlossen. Es läuft oberirdisch ab und landet sinnlos im Kanal. Zusätzlich ist deswegen bei Starkregen das Kanalsystem inzwischen regelmäßig überlastet. Und das führt dann zu Überschwemmungen. Und der Versiegelungsgrad nimmt immer weiter zu - dieses Problem müssen unsere Städte und Gemeinden dringend angehen.

Hochwasser

Was wir direkt beeinflussen können, ist das Ausmaß der versiegelten Flächen auf dem eigenen Grund und Boden. Und bei der Menge Privatgärten - deren Gesamtfläche größer ist als die unserer gesamten Naturschutzgebiete - ist dieser Beitrag nicht zu verachten.

Und noch dazu kann der Garten dadurch vielfältiger und interessanter werden. Sickermulden und Sickerteiche mit standortgerechten Stauden können zu gestalterischen Höhepunkten werden! ... es ist kein Zufall, dass sie zu meinen 'Lieblingecken' zählen.

Sickerbereich Sickerbereich-Winter
Der ästhetische Wert von Sickerbereichen ... ist auch im Winter enorm.

 

Und unversiegelte, versickerungsfähige Flächen sollten inzwischen eine Selbstverständlichkeit sein.
Auf (Zweit-)Terrassen oder Wegen, Spielflächen (z.B. Boule), oder auch bei Einfahrten und Parkplätzen.
Ob als Wassergebundene Decke, Splittfläche mit Stabilisatoren, ob aus großfugigem, versickerungsfähigem Pflaster oder als 'Schotterrasen' (der eher 'Schotterblumenwiese' heißen solte) - auf Flächenversiegelung zu verzichten ist wahrlich nicht schwer!

Hier ein paar Beispiele für völlig unversiegelte Flächen:

Gartenplatz
Offene Fläche Rückzugsort
Bouleplatz Carporteinfahrt

Und hier für versickerungsfähiges Pflaster:

Arena-Pflaster hat mind. 28% Fugenanteil - und damit eine der höchsten Versickerungsleistungen, die Pflaster bieten kann.

Arena Arena-Weg
Arena-Weg
Natürlich ist auch Natursteinpflaster gut geeignet für offenfugige Verlegung:
Granitpflaster1 Granitpflaster2

Schotterrasen oder Schotterwiese eignet sich für extensiv genutzte Plätze und Wege. Sie sind gut belastbar und können einfach mit dem Rasenmäher gepflegt werden.

Schotterrasen Schotterrasen-Weg  
Pflasterfugen

Links:

Das ist ein spezielles Arenapflaster für Fugenbepflanzung.
Pflege: Einfach mähen, wenn's sein muss.

 

 

Übrigens: Auch Dachbegrünungen - selbst bei kleinen und kleinsten Objekten - sind hilfreich bei der Regenwasser-Rückhaltung, so dass das Wasser nicht alles auf einmal in den Kanal - oder besser: die Sickermulde - kommt.

Schuppendach Hasestalldach